ungarischer Politiker; Mitgl. des ZK der Ungarischen Sozialistischen Arbeiterpartei (KP) 1956-1988; Mitgl. im Sekretariat des ZK 1967-1974 (1970 Leiter des Agitprop-Komitees) und 1982-1985 (mit Zuständigkeit für Kultur und Wissenschaft); Mitgl. des Politbüros 1970-1988
* 31. August 1917 Budapest
† 6. Dezember 1991 Budapest
Herkunft
György Aczél stammte aus Budapest, verlor die Eltern früh und verbrachte einen wesentlichen Teil seiner Kindheit im Waisenhaus. Sein Name Aczél ist ein später angenommener Deckname und heißt soviel wie "Stahl".
Wirken
Nach dem Schulbesuch war A. zunächst als Hilfsarbeiter in der Bauindustrie tätig. Die Bekanntschaft mit dem Lyriker Attila Jozséf weckte sein Interesse für Theater, Literatur und Marxismus. Eine Ausbildung zum Schauspieler schloß er allerdings nicht ab. 1935 trat er der damals illegalen kommunistischen Partei Ungarns bei.
Nach dem Krieg wurde A. 1945 Bezirksparteisekretär erst in Zemplén, dann in Baranya, wo er außerdem ein Jahr lang Vorlesungen über Marxismus-Leninismus an der Universität Pécs hielt. Zwei Jahre später wurde er Parlamentsabgeordneter. Im Zusammenhang mit dem Rajk-Prozeß wurde auch A. - inzwischen Komitatsparteichef von Pécs - 1949 verhaftet. Er verweigerte ein sogenanntes "Geständnis" und entging dem Todesurteil. Nach sechs Jahren Gefängnis wurde er 1955 entlassen und rehabilitiert. Er hielt sich zunächst von der Politik fern ...